Eigenen Verlag gründen: Starte unabhängig zum Erfolg

Warum einen eigenen Verlag gründen?
Um Bücher zu veröffentlichen, die du willst!

Ein eigener Verleger sein und die eigenen Buchprojekte zu verwirklichen sowie andere Autoren zu unterstützen – für viele ein Wunschtraum. Doch wie kann man überhaupt einen eigenen Verlag gründen? Welche für Ansprechpartner gibt es zu dem Thema? Was für ein Know-how benötigt man? Was für Kosten kommen auf einen zu? Und wie kann ich mich gegen die Konkurrenz behaupten? Diese und viele weitere Fragen haben wir in diesem Artikel für dich zusammengestellt. Zwar ist eine Verlagsgründung ein komplexes Vorhaben, mit der richtigen Herangehensweise kann der eigene Verlag aber Schritt für Schritt umgesetzt werden.

Eigenen Verlag gründen: Praktische Tipps im Überblick

Erstmal beraten lassen

Bevor du einen eigenen Verlag gründen willst, solltest du dich ausführlich beraten lassen. Eine Verlagsgründung ist nur bedingt sinnvoll. Vor allem, weil es kleine Verlage sehr schwer haben, gegen die etablierten Großverlage zu bestehen. Stelle dir die Frage, ob in deiner Nische das Potenzial für einen erfolgreichen Verlag groß genug ist. Denn sollte dein Kundenkreis zu klein sein, wirst du gegen die Konkurrenz nur schwer bestehen. Für Beratungen gibt es das Angebot der Landesverbände der Branchenvertretung und dem Börsenverein des deutschen Buchhandels.

Der richtige Vertrieb

Ohne den richtigen Vertrieb finden die Leser deine Bücher nicht. Der Buchvertrieb ist einer der wichtigsten Faktoren für den Erfolg deiner eigenen Verlagsgründung. Über die Vertriebswege gelangen die eigenen Bücher in den passenden Buchhandlungen sowie in allen wichtigen Onlineshops. Nur so können die Bücher gefunden werden. Das sorgt dafür, dass dein Verlag Geld macht und weitere Bücher produzieren kann.

Alleinstellungsmerkmal des Verlages

Als kleiner Verlag musst du dich ganz klar von den großen Verlagen abheben. Denn du willst nicht mit den Publikumsverlagen konkurrieren. Deswegen solltest du dir eine clevere Nische suchen. Diese sollte eine glasklare Positionierung nach außen zeigen, sodass du dein Zielpublikum direkt ansprichst. Einige grundlegende Fragen sind:

• Wo ist meine Nische angesiedelt und welches ist der Schwerpunkt meines Verlagsprogramms?
• Wie genau sieht meine Zielgruppe aus?
• Liest meine Wunschzielgruppe eher Taschenbücher oder Ebooks?
• Usw.

Marketingstrategie

Mit einem kleinen Marketingbudget sollte man sich genau überlegen, welche Strategie man fährt. Solltest du deinen eigenen Verlag gründen, ist dies eines der Punkte, die über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Im Zeitalter des Internets stehen zum Glück effektive Instrumente zur Verfügung, die sich ähnlich wie beim einzelnen Buchmarketing gestalten:

• Bewerbe dein Buch über Social-Media-Kanäle, wie Facebook, Instagram, Twitter und Pinterest.
• Erstelle interessante Kurzvideos zu deinen Büchern auf Youtube
• Werde Mitglied in Buchcommunities, wie Goodreads oder Lovelybooks sowie Facebook-Gruppen.
• Finde Influencer sowie Blogger in deiner Branche, die dein Buch bewerben und rezensieren.

Perspektivenwechsel

Wenn du einen eigenen Verlag gründest, musst du einen Perspektivenwechsel bzw. Rollenwechsel vollziehen. Du musst die Sicht des Autors verlassen und solltest die Perspektive eines Verlegers einnehmen. Vor allem die ökonomischen Belange hat ein Autor nicht unbedingt im Blick.

Ein Verleger kann es sich aber nicht erlauben, die Wirtschaftlichkeit außer Acht zu lassen. Alles Entscheidungen müssen dementsprechend gefällt werden. Auch wenn dies heißt, dass ein geliebtes Projekt auf Eis gelegt werden muss. Zudem hängen alle Kosten beim Verleger (Druckkosten, Buchproduktion etc.). Dies muss ebenfalls mit einkalkuliert werden.

Alles niederschreiben

Vor der Gründung solltest du alles niederschreiben, was dir einfällt. Beantworte dir alle aufkommenden Fragen und verarbeite diese in einen Businessplan. Durch das Niederschreiben deiner Gedanken werden dir viele Dinge bewusst und Ungereimtheiten geklärt. Außerdem solltest du diesen Businessplan möglichst vielen Leuten zeigen. Diese werden dir konstruktives Feedback für Verbesserungen geben.

Wie wird man Selbstverleger?
Mit Know-how und den richtigen Ansprechpartnern!

Selbstverlag gründen – Richtlinien und andere relevante Informationen

In jeder Branche muss man sich über die Regel informieren, bevor man als Neuling etwas falsch macht. Also solltest du dich mit allen Richtlinien und Anforderungen vertraut machen, bevor es an die Praxis geht. Die wichtigsten Aspekte haben wir als Fragenkatalog zusammengestellt:

  • Welche Wettbewerbsregeln und welche Verkehrsordnung gibt es in der Buchbranche?
  • Was muss man über die Buchpreisbindung wissen?
  • Was ist ein Pflichtexemplar?
  • Was ist eine ISBN-Nummer und wie kann ich diese beantragen?
  • Was ist das VLB (Verzeichnis lieferbarer Bücher)?
  • Wie sieht ein Normvertrag für einen Autor aus?
  • Was ist der Titelschutz und wo beantrage ich diesen?
  • Was ist die VG Wort und die VG Bildkunst?
  • Was muss ich über die KSK (Künstlersozialversicherung) wissen?
  • Was muss ich über das deutsche Urheberrecht wissen?
  • Was ist das deutsche Verlagsrecht?
  • Was ist der Börsenverein des deutschen Buchhandels?

Verkehrsordnung und Wettbewerbsregeln

Einen eigenen Verlag gründen, kann man nur, wenn man die gewisse Regeln befolgt. Die Verkehrsordnung ist in § 2 Abs. 1 n.F. des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkung (GWB) festgelegte juristische Vereinbarung des Börsenvereins. Sie regelt den Geschäftsverkehr und formuliert die Bedingungen der drei Fachsparten Sortimentsbuchhandel, Verlage und Zwischenbuchhandel. Hier werden handelsübliche Konditionen zusammengefasst und sie enthält Handelsbräuche nach § 346 des Handelsgesetzbuchs (HGB). Allen Branchenteilnehmern und Vertragspartnern wird es überlassen, in Einzelfällen abweichende Geschäftsbedingungen zu wählen.

Wenn einzelne Punkte nicht in den eigenen AGB oder einzeln festgelegte Geschäftsvorgänge nicht beschrieben sind, gelten die Regeln der Verkehrsordnung. Diese sind in Verbindung zu den branchenrelevanten Bestimmungen, wie den Verhaltensgrundsätzen des Buchhandels, dem Buchpreisbindungsgesetz und den Wettbewerbsregeln des Börsenvereins, zu beachten.

Die aktuellen Wettbewerbsregeln des Börsenvereins sind im Mai 2011 festgelegt worden. Auf der Basis der in 2006 verfassten Fassung, sind diese als Wettbewerbsregeln mehrerer Wirtschaftsstufen anzuerkennen. Sollten sich Verleger diese Regeln nicht einhalten, müssen diese (nach § 16 der Satzung des Börsenvereins) zu Verwarnungen, erheblichen Geldbußen sowie einer Ausschließung rechnen. Formell sind Gerichte nicht an die Regeln gebunden (bei lauterem Wettbewerb). Allerdings können sie als Gesetzesvorlage bei unlauterem Wettbewerb dienen.

Die Buchpreisbindung

Durch das Buchpreisbindungsgesetz (BuchPrG) sind Bücher, im Gegensatz zu anderen Produkten, an bestimmte Preise gebunden. Verlage sind also dazu verpflichtet, ihren Neuerscheinungen einen verbindlichen Ladenpreis zu geben. Der Kunde bezahlt im Laden somit überall denselben Preis – egal ob im großen Kaufhaus oder im kleinen Buchhandel um die Ecke.

Zugrunde liegt hier eine kulturpolitische Entscheidung. Der Gesetzgeber hat anerkannt, dass eine Buchpreisbindung den Buchhandel fördert, zum Erhalt beiträgt und dem Endkunden zu Gute kommt. Ähnliche Gesetze kennt man beispielsweise bei den Arzneimitteln.

Pflichtexemplar

Wenn du einen eigenen Verlag gründen willst, solltest du wissen, was ein Pflichtexemplar ist. Denn es bestehen Vorschriften bezüglich der Verlagspflichten bei deiner Buchveröffentlichung. Ein Pflichtexemplar muss per Gesetz oder öffentlich-rechtlicher Vorschrift an bestimmte Bibliotheken abgegeben werden. Das Gesetz entstand in der Frühen Neuzeit in Europa. Heute ist es im internationalen Buchhandel weit verbreitet.

Dabei erfolgt die Abgabe des Pflichtexemplars unentgeltlich. Sinn und Zweck eines solchen Gesetzes ist die umfangreiche Erfassung und Archivierung aller Buchveröffentlichungen. Diese dient als Zeugnis des gesamten kulturellen Schaffens eines Landes. Über Bibliotheken werden alle Exemplare der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und diese verpflichten sich auf unbegrenzte Zeit Zugang zu gewähren.

ISBN-Nummer und Beantragung

Die ISBN-Nummer ist die Internationale Standardbuchnummer, die zur Kennzeichnung von Büchern und anderen Veröffentlichungen dient. Eine ISBN-Nummer ist quasi die Grundlage der Vermarktung deiner eigenen Buchveröffentlichung. Dadurch ist das Buch eindeutig identifizierbar und ermöglicht den Eintrag in das Verzeichnis lieferbarer Bücher. Es wird zudem durch die Nummer in allen buchhändlerischen Datenbanken sichtbar und fördert den Verkauf. Die ISBN-Nummer ist somit die Voraussetzung, dass es im Buchhandel überhaupt lieferbar ist.

Eine Beantragung erfolgt über die ISBN-Agentur in Deutschland. Dort können ISBN-Nummern gekauft werden. Die ISBN-Agentur bietet dir alle Informationen und Unterstützung mit deiner ISBN. Du erfährst dort alles über die Anwendung, das DOI (Digitaler Objektbezeichner) und alle weiteren Standards der Buchbranche.

VLB – Verzeichnis lieferbarer Bücher

Das VLB ist eine Datenerhebung, welche alle Produktinformationen im deutschsprachigen Buchhandel über eine zentrale Plattform zur Verfügung stellt. Der automatisierte Austausch der Produktinformationen basiert auf globalen Standards und versorgt den Abnehmer sowie den Buchhandel mit relevanten Metadaten zu allen Titeln. Das VLB beinhaltet momentan mehr als 2,5 Millionen Titel von über 21.000 Verlagen.

Normvertrag für Autoren

Solltest du einen eigenen Verlag gründen, musst du Normverträge für deine Autoren berücksichtigen. In diesem Autorenvertrag sind alle verbindlichen Rahmenbedingungen vereinbart, die die Vergütung der Autoren regelt. Allerdings ist keine bestimmte Höhe angegeben. In ihm werden jedoch Rechtseinräumungen, der exakte Vertragsgegenstand und Absatzhonorare der Verlagsausgaben festgesetzt.

Titelschutz mit Beantragung

Damit ein Buchtitel markenrechtlich geschützt ist, muss er eine eigene Kennzeichnungs- und Unterscheidungskraft besitzen. Festgelegt ist dies rechtlich im Markengesetz (§§ 5, 15). Bevor ein Buchtitel gewählt wird, sollte genau geprüft, ob der Titel bereits existiert. Denn im Bereich des Titelschutzes ist derjenige, der den Titel zuerst benutzte, im Recht. Soll heißen, dass du wegen eventuellen Titelschutzverletzungen genau überprüft musst, ob gewählte Titel nicht schon belegt sind.

Im Verzeichnis lieferbarer Bücher kann eine Recherche schnell für Aufschluss sorgen. Zusätzliche Suchen über das Internet sind definitiv zu empfehlen. Außerdem können alle Titelschutzanzeigen im Börsenblatt, für die letzten 6 Monate, auf deren Homepage kontrolliert werden. Eine Beantragung Ihres Titels erfolgt ebenfalls über eine Titelschutzanzeige beim Börsenblatt auf der Seite boersenblatt.net.

VG Wort und VG Bildkunst

Die VG Wort (Verwertungsgesellschaft WORT) ist ein rechtskräftiger Verein, der Autoren und Verlage bemächtigt, Urheberrechte in Zusammenarbeit zu verwerten. Der Verein ist nicht gewinnorientiert, sondern unterstützt die Mitglieder (Autoren sowie Verlage) bei der Beschützung des geistigen Eigentums. Das heißt, dass Urheberrechtsverletzungen gesichtet werden, um eine entsprechende Vergütung für die Verwendung von Dritten zu kassieren.

Die Gelder werden nach einem festgelegten Verteilungsplan anschließend verteilt bzw. weitergeleitet. Die ganze Unternehmung der VG Wort steht unter der Beaufsichtigung des Deutschen Patent- und Markenamtes. Sollte es Streitigkeiten zwischen Nutzern und der Verwertungsgesellschaft geben, schaltet sich die Schiedsstelle des DPMA ein. Sie gilt als eigenständige Institution und ist bei Meinungsverschiedenheiten vermittelnd tätig.

Die VG Bildkunst ist das Pendant zur VG Wort in Sachen visueller Arbeit. Künstlerinnen und Künstler haben sich zusammengeschlossen, um denjenigen zu helfen, die Urheberrechtsverletzungen durch Dritte nicht wahrnehmen. Die Entschädigungen werden auf die Mitglieder nach Abzug der Verwaltungskosten komplett ausgeschüttet. Die VG Bildkunst ist, wie auch die VG Wort, nicht gewinnorientiert und durch den Staat bemächtigt. Der wirtschaftliche Betrieb steht im Vordergrund, jedoch gilt das Vereinsrecht. Danach sind alle Mitglieder befähigt, über alle wesentlichen Fragen mitzuentscheiden.

Künstlersozialversicherung

Die Künstlersozialversicherung ist für selbstständige Künstler und Publizisten. Sie gewährt einen Zuschuss der Hälfte aller Versicherungsbeiträge für Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung. Dieses Modell finanziert sich durch einen Zuschuss des Bundes und durch die Künstlersozialabgabe, die von Unternehmen gezahlt werden, die publizistische sowie künstlerische Leistungen in Anspruch nehmen. Vor allem Verlage und Buchhandlungen, die regelmäßige Leistungen von Autoren anbieten, müssen Künstlersozialabgaben leisten.

Deutsches Urheberrecht

Das Urheberrechtsgesetz (UrhG) fasst die wichtigsten Rechtsvorschriften des Urheberrechts in Deutschland zusammen. Darin sind alle Rechte, die jeder einzelne Urheber hat, beschrieben sowie alle Ansprüche, die er bei urheberrechtlichen Verletzungen durch Dritte, geltend machen kann. Es gibt genaue Definitionen, unter welchen Werke als schützenswert gelten und unter welchen Voraussetzungen der Rechtsschutz nicht gegeben ist. Weitere Informationen findest du hier.

Verlagsrecht

Das Verlagsrecht ist ein Teilbereich der urheberrechtlichen Nutzungsrechte. Es behandelt das ausschließliche Recht der Vervielfältigung und Verbreitung von jeglicher Literatur und Tonkunst. Im Verlagsrecht ist der Inhaber zunächst der alleinige Urheber. Jedoch kann der Urheber seine Rechte auch an andere Personen weitergeben, wie beispielsweise an einen Verlag. Welche genauen Rechte beim einzelnen Autor oder Verleger bestehen, ist im Einzelfall zu klären.

Börsenverein des Deutschen Buchhandels

Als einziger Verein seiner Art weltweit vereinigt der Börsenverein des deutschen Buchhandels alle Handelsstufen. Die Institution bringt Verlage, Zwischenhändler, Buchhandlungen, Verlagsvertreter sowie Antiquariate alles unter ein Dach. Vor allem steht es den Mitgliedern zur Seite, optimale wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen in der Buchbranche zu schaffen. Dazu gehören eine Mittelstandsförderung, das Urheberrecht sowie die Erhaltung der Buchpreisbindung. Der Verein gilt als Sprachrohr der gesamten Branche.

Einzelunternehmer oder eine Gesellschaft?
Wähle die Rechtsform, die zu dir passt!

Die richtige Rechtsform wählen

Wenn du einen eignen Verlag gründen willst, ist es wie mit jeder Unternehmensgründung, du musst dich für eine Rechtsform entscheiden. Es gibt bei Verlagsgründungen vorteilhafte und weniger vorteilhafte Rechtsformen. Für Gründer, die es alleine probieren möchten, können zunächst als Einzelunternehmer starten. Wie auch bei anderen Gründungen benötigst du als Einzelunternehmer kein Mindestkapital und hast viele rechtliche Freiheiten.

Dennoch sind Haftungsfragen unbedingt zu klären, denn auch bei einer Verlagsgründung kann es rechtliche Herausforderungen geben. Ein Einzelunternehmer haftet, wie auch die Gründer einer GbR, mit dem Privatvermögen. Mit einem gewissen Eigenkapital kann man eine GmbH gründen, bei der du mit der Höhe deiner Einlage haftest. Mit dieser hast du deutlich mehr rechtliche Sicherheiten. Auch eine OHG oder eine AG sind möglich, doch nicht alle sind gleichermaßen für deine Unternehmung geeignet. Deswegen solltest du dich ausführlich über alle möglichen Vor- und Nachteile der einzelnen Rechtsformen für deine eigene Verlagsgründung informieren.

Geeignete Ansprechpartner finden

Ohne die richtigen Ansprechpartner wird es schwierig einen eigenen Verlag zu gründen. Keine Gründung ist ein Selbstläufer und tatkräftige Unterstützung ist Gold wert, um schnell voranzukommen. Welche Leute können dir bei deiner Verlagsgründung helfen? Es hilft generell eine Liste zu erstellen, mit allen Privatpersonen und Unternehmen, die für die Hilfe in Frage kommen. Eine der besten Anlaufstellen für eine umfangreiche Hilfestellung ist der Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Im Verein sind 1850 Verlage organisiert, deren Interessen durch den Service der Vereinigung vertreten werden. Besonders, wenn du einen eigenen Verlag gründen willst, beantwortet dir der Börsenverein alle aufkommenden Fragen und unterstützt bei vielen Gründungsangelegenheiten.

Auf der Homepage vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels findet man viele Informationen rund um das Thema Verlagsgründung. Zudem gibt es dort viele Kontaktmöglichkeiten für Ansprechpartner, die dir direkt zu speziellen Fragen aushelfen können. Ein gewisses Basiswissen sollte man sich aneignen. Zum Beispiel sollten einem die Begriffe Buchpreisbindung, Urheberrecht und das aktuelle Wettbewerbsrecht nicht fremd sein. Außerdem ist es von Vorteil, die Rahmenbedingungen der Produkthaftung von Verlegern zu kennen. Wenn du einen eigenen Verlag gründen möchtest, kann dir auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) weiterhelfen. Auch dort gibt es umfangreiche Informationen zu deiner Verlagsgründung.

Wenn du nicht das nötige Kapital für eine Gründung aufbringen kannst, gibt es verschiedene Möglichkeiten, dein Vorhaben finanzieren zu lassen. Der Gründungszuschuss der KfW sind eine Niedrigzinsvariante, die viele Existenzgründer in Anspruch nehmen. Auch deine Hausbank und andere Kreditinstitute können dir einen Kredit gewähren. Um den Kreditgeber zu überzeugen brauchst du in der Regel einen Businessplan. Im Businessplan muss die prognostizierte Wirtschaftlichkeit der ersten Jahre deines Verlages festgelegt sein. Aller Anfang ist schwer, also gilt es realistisch zu bleiben und nicht Schönfärberei zu betreiben. Mit guten Ideen kann man seine Geldgeber häufig am besten überzeugen. Sollten die klassischen Banken kein Vertrauen in dein Businessplan haben, gibt es außerdem die Onlineplattform auxmoney. Dort findest du Privatinvestoren, die viele verschiedene Businessideen unterstützen. Jedoch ist der Zinssatz bei diesen Privatkrediten häufig sehr hoch.

Eigenen Verlag gründen: Wo anmelden?

Gewerbeanmeldung

Bei der Gründung eines Verlages ist eine Anmeldung beim Gewerbeamt nötig, egal welche Rechtsform man wählt. Als Einzelunternehmer genügt eine einfache Gewerbeanmeldung. Im Handelsregister musst du dich nur anmelden, wenn du ein eingetragener Kaufmann bist. Anschließend bekommt man eine automatische Benachrichtigung vom Finanzamt über die steuerliche Erfassung. Nachdem nun sämtliche eingereichte Unterlagen von den Verantwortlichen vom Finanzamt geprüft wurden, bekommt man seine Steuernummer. Mit dieser darfst du ab diesem Zeitpunkt Rechnungen schreiben.

Handelsregister

Solltest du einen Verlag gründen unter einer anderen Rechtsform, beispielsweise als UG, eingetragener Kaufmann oder GmbH, ist eine Eintragung ins Handelsregister notwendig. Über das Handelsregister sind alle angemeldeten Kaufleute in einem öffentlichen Verzeichnis dokumentiert und werden an ein zuständiges Registergericht zugewiesen.

IHK

Bei der Industrie- und Handelskammer muss man sich nicht melden, da das Gewebeamt die IHK über die Anmeldung informiert. Die IHK tritt nach der Anmeldung mit dir in Kontakt. Die Mitgliedschaft bei der IHK ist nach der Anmeldung eines eigenen Gewerbes Pflicht.

Eigenen Verlag gründen: Welche Kosten?

Jeder, der einen eigenen Verlag gründen will, sollte sich zunächst einen Finanzplan zusammenstellen. Bevor du also irgendwelche Ausgaben durchführst, ist ein Finanzplan mit allen zu erwartenden Kosten zu erstellen, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Folgende Kostenpunkte sind bei der Gründung eines Verlages die geläufigsten:

  • Kapital für die Anfangsphase (Werbung, Einrichtung und Umbau, eigene Lebenshaltungskosten etc.)
  • Kapital für den Wareneinkauf und Befugnisse (Beschaffungskosten, Gutachten, Zertifikate)
  • Während der Gründungsphase anfallende Bürokratie- und Beratungskosten
  • Betriebskosten (Ladenmiete, Strom- und Heizkosten, EDV, Lagerkosten etc.)
  • Versicherungen und Steuern
  • Geldreserven für unerwartete Engpässe

Eine genaue Kalkulation der Kosten verschafft dir einen Überblick über das benötigte Startkapital deiner Gründung. Wenn du einen Kredit aufnehmen musst, kannst du mit deinem Businessplan bei verschiedenen Banken anfragen, wie der KfW. Oder du versuchst es auf alternativen Wegen, mit auxmoney online sowie mit Fundraising oder weiteren Plattformen mit Privatinvestoren. Wenn du Verwandte oder Bekannte hast, die dich unterstützen können und wollen, ist dies eine der risikoärmsten Varianten. Für die Gründung einer GmbH benötigst beispielsweise 25.000 Euro Startkapital.

Willst du einen eigenen Verlag gründen, musst du als Verleger außerdem Künstlersozialabgaben leisten. Da dein eigener Verlag publizistische und künstlerische Leistungen am Markt fördert, ist die Abgabe für die Künstlersozialkasse verpflichtend. Solltest du genauere Informationen für die erfüllenden Kriterien benötigen, kannst du dich auf der Webseite der Künstlersozialkasse informieren.

Gibt es erfolgreiche Selbstverleger?

Als Selbstverleger solltest du unternehmerische Qualitäten mitbringen. Schließlich bist du nicht bloß ein Autor, der sich nach der Schreibarbeit dem nächsten Projekt widmen kann. Einen eigenen Verlag gründen, bedeutet, ein am Markt agierendes Unternehmen zu führen. Dazu gehören alle relevanten betriebswirtschaftlichen sowie idealerweise ein fundiertes Marketingwissen. Personalführung und Organisationstalent sind weitere Fähigkeiten, die dir den Arbeitsalltag erleichtern werden.

Bevor du deinen eigenen Verlag gründest, solltest du dir deiner eigenen Stärken und Schwächen bewusst werden. Dementsprechend übernimmst du die Aufgaben, die dir liegen und delegierst den Aufwand, der dir besonders schwerfällt. Es gibt Selbstverlage, die es durchaus zu einer großen Bekanntheit und zum Erfolg gebracht haben – beispielsweise der Rüschenverlag. Der 2003 gegründete Verlag von Krimiautor Frank Demant gilt heute als der erfolgreichste Selbstverlag in Deutschland. Der Selbstverleger Demant kann von seinen eigenen Einnahmen leben und behielt stets alle Rechte an seinen Werken, obwohl er wahrscheinlich bei einem großen Verlag heutzutage noch mehr verdienen könnte.

Professionelle Hilfe von Agenturen für die eigene Verlagsgründung

Solltest du professionelle Hilfe bei deiner Gründung benötigen, können wir dir weiterhelfen. Vor allem, wenn du nicht die nötige Zeit hast, neben deinem Hauptberuf, deinen eigenen Verlag zu gründen. Wir von twenty seconds sind erfahrene Buchmarketing-Agentur, die es Unternehmern ermöglicht, Autoren und Selbstverleger zu werden. Wir haben viele Coaches, Berater, Trainer und weiteren Unternehmern schon zu erfolgreichen Buchautoren gemacht. Wir können dir von der Gründung deines eigenen Verlages, über die Erstellung deines Buches, bis hin zur Vermarktung alles abnehmen. Jetzt mit twenty seconds deinen eigenen Verlag gründen!

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